Karbidlampe funktioniert

Hier nun also die Bilder von der Entstehung meiner hochprofessionellen Karbidlampe. Es war eine Menge Arbeit, und es sind dementsprechend viele Bilder geworden. Hoffentlich schaffe ich sie zu posten bevor Blogger mich rauswirft o.O Beim Hochladen der Bilder hat es eben schon gestreikt ;-)

Für die ungeduldigen: Ja, die Lampe funktioniert :-) Den Beweis gibts am Ende des (laaaangen) Posts.

Zunächst mal musste ich ein paar Kleinteile für meine Zwecke ein wenig anpassen:

Kein Mensch braucht so viele Gewinde ;-) Die kleineren Gewindestückchen oben im Bild sind Abfall, die unteren werde ich weiter verwenden. Eins davon wird der Anschluss für das Brenner-Rohr und das andere wollte ich kürzen, um im Wassertank nicht so viel nicht nutzbares Wasser zu haben.

Dieses war bis vor ein paar Stunden meine (ebenfalls selbst gebastelte) Test-Fanfare in F ^.^ Leider brauchte ich die Stimmzüge als Ventil für das Wasser. Von der Idee mit den "großen" Wasser-Ventilen aus dem letzten Post zur Karbidlampe bin ich inzwischen abgekommen; sie sind einfach viel zu ungenau für meine Zwecke.

Das Rohr vom Wassertank zum Reaktionsbehälter.

Der Draht soll als verlängerte "Tropfkante" fungieren, in der Hoffnung dass die Wassertropfen immer schön brav an ihm entlanglaufen =)

Einpinseln mit Flussmittel vor dem Verlöten.

Dieses letzte Bild verdient ein paar Worte der Erklärung. Das Rohr mit dem Endstück auf der linken Seite stammt aus einem Klimagerät. Offensichtlich ist das Endstück verschweißt, so dass ich es mit dem Brenner nicht lösen konnte ~.~
Aber da sie anscheinend auch kein Standard-Baumarkt-Kupferrohr verwendet haben, kann man dieses einfach in das Standard-Rohr auf der rechten Seite einlöten. Keine Fittinge, keine Übergangsmuffen, passt einfach so =)

Das Brenner-Rohr vor...

... und nach dem Verlöten. Dass ich es natürlich falschrum eingelötet habe werde ich in ungefähr einer Stunde merken ;-) Typisch Christoph ^.^

Nun folgt der Wassertank. Ein Metallbecher, der früher einmal bittere Orangenmarmelade enthalten hat. Ich wusste immer dass das Zeug doch zu irgendwas gut ist ;-)

Ich will nix hören von wegen besser zielen oder so ;-)

Nun kommt der wichtigste Teil: Das Ventil für das Wasser. Es soll so genau sein, dass man damit ca. 2 Wassertropfen pro Sekunde auf das Karbid tropfen kann, ohne vorher eine halbe Stunde versuchen zu müssen, die richtige Einstellung zu treffen. Nebenbei sollte es auch noch möglichst erschütterungsunempfindlich sein.
Hier die Lösung:

Zwei Messingrohre übereinander (der alte Fanfaren-Stimmzug), die man gegeneinander verdrehen kann, mit je einem 3mm-Loch. Die Einstellung ist damit wirklich sehr genau möglich, aber leider weiß man von außen nicht so richtig wie weit man drehen muss. An diesem Problem arbeite ich noch ;-)

Nun zur Abdichtung des Wassertanks. Von der Idee mit dem massakrierten grünen Aquarienschlauch bin ich dann aber abgekommen, der Boden des Bechers war einfach zu wackelig dafür. Am Ende musste das gute alte Silikon herhalten.

Stabilisierung des Bodens mit einer Scheibe. Innen befindet sich noch eine.

Der Wassertank mit fertig montiertem Rohr, hier noch ohne Silikon. Die weiße Masse am Rohr (vermutlich auch Silikon) war bereits dran ;-)

Das Aluprofil im nächsten Bild sollte eigentlich den Deckel des Marmeladenglases stabilisieren. Leider habe ich es mangels Werkzeug nicht geschafft, 20mm-Löcher in das Profil zu bekommen o.O
Also musste ich am Ende ebenfalls mangels Unterlegscheiben gekürzte Schlüsselringe als Stabilisatoren missbrauchen.

Arrrgh o.O

Der Deckel des Reaktionsgefäßes mit den beiden Löchern für Wasser und Gas.

Hier der fertig montierte Deckel. Naja, fast fertig, das Brenner-Rohr muss noch umgelötet werden ;-)

Das fertige Reaktionsgefäß mit Deckel =) Jaja, FAST fertig...

JETZT muss ich das Brenner-Rohr umlöten, weil ich sonst den Wassertank platzmäßig nicht mehr unterbringen kann o.O

Schon besser.

Das plattgequetschte Rohr zum Einstellen des Wasserflusses. Erst ganz zum Schluss ist mir aufgefallen, dass ich es oben noch zulöten sollte, sonst könnte ich mir die Nase verbrennen; da kommt nämlich sonst auch Gas raus ;-)

Jetzt wird es langsam spannend ^.^ Hier alle Teile der Lampe, fertig abgedichtet:

Dann ist mir aufgefallen, dass ich ja noch gar keine Brennerdüse hatte. Seit gestern Abend bin ich stolzer Besitzer eines Specksteins (Besten Dank an die evangelische Kirchengemeinde Rudow, es lebe die Pause während der Posaunenchorprobe ;-). Aus solchen Steinen wurden traditionell die Brennerdüsen für Karbidlampen hergestellt. Na denn man tau:

Der Speckstein vor der Bearbeitung. Ich werde nur ein kleines Stück davon brauchen.

Dieses wird die Brennerdüse. Bisher noch ohne Loch ^.^

Das Letzte Foto ist schon mit Loch, auch wenn das kein Mensch erkennen wird. Nun also endlich zum Test der ganzen Konstruktion. Hier die fertig aufgebaute Lampe:

Jetzt brauche ich natürlich Calciumcarbid (CaC₂). Dieses gab es günstig bei eBay =)

Was man damit alles nicht machen soll... ^.^

Der Inhalt der Dose.

Hier mein kleines Karbidklumpen-Dings zum Testen der Lampe =)

Also das Karbid in das Marmelad... ääh... Reaktionsgefäß gelegt, Wasser in den Wassertank...

... und los geht's. Hier mein etwas missglückter Versuch, die Wassertropfen zu fotografieren. Einfach dazudenken ;-)

Ein wenig warten, hoffen dass die Reaktion (ja, ziemlich exotherm O.O) das Marmeladenglas nicht sprengt oder schmilzt... an der Specksteindüse anzünden und.... Tadaaaaaa:

Und weil die Flamme so eine tolle Farbe hat hier nochmal ohne Blitz (zum Vergrößern wie immer auf die Bilder klicken, sind extra ohne Untertitel o.O):

Na wenn sich das nicht gelohnt hat. Nächste Etappe des Projekts: Das Ganze muss Windfest gemacht werden - und dann an's Fahrrad ;-)